varanus salvator
  3.4 Fortpflanzung und Entwicklung
 

Fortpflanzung und Entwicklung 

Bei der Balz nähert sich ein Weibchen einem Männchen und bezüngelt dessen Kopf- und Halsseiten. Hierauf reagiert es mit einem Zucken des Kopfes, danach entfernt sich das Weibchen ein Stück und bleibt stehen. Das Männchen folgt dem Weibchen und kopuliert mit ihm, worauf sich das Weibchen hinlegt. Eine beobachtete Paarung war nach eineinhalb Minuten beendet.

Die Nistplätze von Bindenwaranen können sehr verschiedenartig sein. Oft werden Termitenhügel als Nistplätze genutzt. Es werden allerdings auch selbst Höhlen mit den Vorderbeinen in sandigem Boden graben. Manchmal werden Nebenhöhlen ohne Gelege angelegt, vermutlich um Feinde abzulenken. Eine auffallende Verhaltensweise der Weibchen ist, dass sie sowohl während der Suche nach einem Ablageplatz als auch während des Grabens und der Eiablage den Schwanz hoch über den Rücken heben. Eventuell dient dieses Signal als Warnung, das Weibchen bei der Eiablage nicht zu stören. Untermauert wird diese These dadurch, dass andere Bindenwarane von Weibchen mit einer solchen Schwanzhaltung Abstand halten. Am wahrscheinlichsten scheint jedoch die These, dass das Hochhalten des Schwanzes ein Zeichen von Erregung ist.

Ein Nest, welches auf der Insel Negros Oriental entdeckt wurde, lag in einer steilen Flussböschung mit feuchtem, lehmigen Sandboden. Der Eingang zur Nisthöhle lag 20 Zentimeter unterhalb der Böschungskante; dieser Eingang mit 20 Zentimetern Durchmesser führte 60 Zentimeter weit horizontal in die Böschung, nach innen wurde der Gang breiter. Nach der Ablage der neun bis zwanzig Eier (meist 13) wird das Nest oft wieder verscharrt. Seltener als solche Ablageplätze sind Massenablageplätze in den Nestern von Großfußhühnern. Diese großen Nisthaufen bieten für die Entwicklung der Eier ideale Bedingungen. In einem einzelnen solchen Hügel wurden 70 Eier gefunden, also Eier von vier bis sieben Weibchen. Vermessene Eier waren zum Zeitpunkt der Ablage etwa 30,5 Millimeter breit, 66,5 Millimeter hoch und 33,8 Gramm schwer. Meist sind die Eier von Bindenwaranen sepiafarben, ledrig-weich und glattschalig.

Die Eier benötigen bis zum Schlupf ungefähr 200 bis 330 Tage. Bei Nestern in den Haufen von Großfußhühnern und in Termitenbauten lagen die Nesttemperaturen zwischen 28 und 30°C. Um die Bedingungen in solchen Umgebungen nachzustellen, wurde in einem Versuch ein Gelege mit 14 Eiern des Bindenwarans in ein mit halbfeuchtem Torfmull gefülltes Gefäß zur Inkubation gelegt. Der Behälter wurde mit Drahtnetz und einer Scheibe verschlossen. Bei den Temperaturen zwischen 28 und 32°C schlüpfte das erste Jungtier nach 241 Tagen. Aus drei Eiern schlüpften keine Jungtiere, das letzte der somit elf Jungtiere schlüpfte nach 327 Tagen. Andere Herpetologen gaben für die Zeitigung der Eier 200 bis 290 Tage an. Die geschlüpften Tiere sind etwa 25 bis 40 Zentimeter lang. Ein 32 Zentimeter langes Jungtier wog 55,9 Gramm.

 
   
 
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